WESTERNREITSPORT DISZIPLINEN EWU
TRAIL
In dieser Geschicklichkeits-Prüfung müssen die Pferde mindestens sechs Hindernisse bewältigen. Beim Trail sind Nervenstärke, Vertrauen vom Reiter ins Pferd sowie auch das Vertrauen des Pferdes in den Reiter gefordert. Der Reiter muss zum Beispiel ein Tor öffnen und so durchreiten, dass eine Herde imaginärer Rinder auch nicht die geringste Gelegenheit hätte, ebenfalls das offene Tor passieren zu können. Ein anderes Hindernis ist die Brücke, die von dem Pferd vorsichtig, aber bereitwillig überquert werden soll. Auch müssen am Boden liegende Stangen, die man sich als Unterholz im Wald vorstellen kann, ohne Berühren in den verschiedenen Gangarten überschritten werd. Eine andere Übung ist das Rückwärtsrichten des Pferdes durch ein enges Stangen-L oder Stangen-U.
Das gute Trailpferd soll sich unerschrocken und überlegt jedem noch so seltsamen Hindernis nähern, es prüfen und dann ohne Verzögerung bewältigen.
WESTERN HORSEMANSHIP
Bei der Horsemanship stehen die Leistungen des Reiters im Vordergrund. Bewertet werden unter anderem die Hilfengebung und die Haltung des Reiters während der einzelnen Lektionen sowie die punktgenaue Ausführung der Manöver. Die verlangte Einzelaufgabe muss sehr exakt ausgeführt werden, was eine enorme Kontrolle des Pferdes voraussetzt.
Optional können die Richter einen zweiten Teil hinzufügen, die sogenannte Railwork. Die Railwork ähnelt dem Ablauf einer Western Pleasure, die noch zu 20 Prozent in die Wertung einfließen kann. Inzwischen wird die Railwork nur noch sehr selten in einer Horsemanship abgefragt.
WESTERN PLEASURE
In dieser Prüfung werden alle Pferde in einer Gruppe auf dem Hufschlag vorgestellt. Beurteilt werden die drei Gundgangarten, die Bewegungsqualität und die Gesamterscheinung des Pferdes. Das Pferd soll sich in allen Gangarten ruhig, aber mit untertretender Hinterhand sowie taktrein und gleichmäßig bewegen. Positiv bewertet werden Pferde, die am angemessen losen Zügel mit einer, ihrem Exterieur entsprechenden entspannten Kopf- und Halshaltung, flüssig und leichtfüßig vorwärts gehen.
RANCH RIDING
Das Ziel der Disziplin Ranch Riding ist es, ein willig an den Hilfen stehendes Pferd zu präsentieren, welches auch in höheren Gangarten leicht zu kontrollieren ist.
So werden neben extended Trot und Lope auch andere Pflichtmanöver, wie Side-Pass, Galoppwechsel und das Überreiten von Stangen gefordert, um die Vielseitigkeit und Rittigkeit eines guten Ranch Pferdes herauszustellen. Eine leichte Zügelverbindung sowie die flüssige Ausführung der Manöver ist hierbei gewünscht.
SHOWMANSHIP AT HALTER
Bei der Showmanship at Halter wird das Pferd an der Hand den Richtern vorgeführt. Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der Fähigkeit des Vorstellers das Pferd zu präsentieren. Mit minimaler Hilfengebung müssen die vorgeschriebenen Manöver punktgenau, flüssig und präzise absolviert werden.
Neben der korrekten Aufstellung des Pferdes und der genauen Absolvierung der Aufgabe gehört auch der Pflegezustand von Pferd, Ausrüstung und Kleidung des Vorstellers zu den Bewertungskriterien.
WESTERN RIDING
In der Western Riding werden punktgenaue fliegende Galoppwechsel gefordert, welche präzise und am angemessen losen Zügel punktgenau zwischen Pylonen ausgeführt werden sollen. Diese Disziplin gilt als eine der Schwierigsten. Pluspunkte gibt es für Galoppwechsel die mit weichen, taktreinen Gängen bei gleichbleibendem Tempo während der gesamten Aufgabe absolviert werden.
REINING
In der Reining wird ein sorgsam ausgebildetes Pferd verlangt, welches rasante Manöver wie die Sliding Stops (gleitende Vollbremsung auf der Hinterhand aus dem vollen Galopp), Spins (schnelle 360-Grad-Drehungen) und Roll-Backs (180-Grad-Wendungen auf der Hinterhand) willig ausführt. Die einzelnen Elemente der Reining sind Aufgaben, die das Pferd ursprünglich bei der Arbeit mit Rindern beherrschen musste.
Reining ist die einzige Westernreitdisziplin, die von der Internationalen Reitervereinigung FEI anerkannt ist.
SUPERHORSE
Diese Prüfung enthält Elemente aus den vier Disziplinen Reining, Ranch Riding, Trail und Western Riding. In der Superhorse sind vor allem sehr vielseitige Pferde gefragt, sogenannte Allrounder. Um in dieser Disziplin starten zu dürfen müssen die Pferde mindestens 7 Jahre alt sein.
Die Superhorse wird exklusiv von der EWU auf Turnieren angeboten.
HORSE & DOG TRAIL
Im Horse & Dog Trail absolviert der Reiter gemeinsam mit Pferd und Hund einen Trail-Parcours. Dabei werden neben den regulären Trail Manövern auch spezielle Aufgaben für den Hund gestellt. Bewertet wird das Pferd im Sinne eines Trail-Pferdes, der Hund als gehorsamer Begleiter und das harmonische Zusammenwirken von Reiter, Pferd und Hund.
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WORKING COWHORSE
Diese Rinder-Disziplin besteht aus zwei Teilen: Zuerst muss eine Reining-Aufgabe geritten werden, die sogenannte „Dry Work“. Anschließend wird zur „Fence Work“ ein Rind in die Bahn gelassen, das von Pferd und Reiter kontrolliert werden muss.
Der Reiter muss zunächst das Rind an der kurzen Seite der Bahn kontrollieren und es dann an der langen Seite mindestens ein Mal in jede Richtung gegen die Bande zu wenden. Zum Schluss muss der Reiter das Rind zu je einem Zirkel links- und rechtsherum dirigieren.
Weiterhin kann diese Prüfung auch als Breitensportwettbewerb ausgeschrieben werden.
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Quarter Horse
Das Quarter Horse ist nicht nur das beliebteste Pferd im Westernreitsport, sondern auch mit fast 3 Millionen Pferden, die weltweit meist verbreitete Pferderasse überhaupt.
Diese Pferde wurden zunächst von den Cowboys sehr geschätzt, da sie ausdauernd, schnell und wendig sind und sich daher ideal für den Viehtrieb und die Rancharbeit eignen. Als man dann festgestellt hat, dass sie einen sehr guten Antritt haben, aufgrund der gut bemuskelten Hinterhand, hat man vermehrt begonnen die Quarter- mit der Rennpferdezucht zu vereinen.
Inzwischen sind Quarter auch im Reitsport aktiv. Mit den verschiedenen Züchtungen haben sie ganz unterschiedliche Talente und Wesen. So ist ein typisches Pferd für die Pleasureklasse eher groß gebaut mit langen, raumgreifenden Schritten, wohingegen ein Cutting- oder Cowhorsepferd flott und agil sein muss.
Paint Horse
Die Paints unterscheiden sich, abgesehen von ihrer Zeichnung, kaum von den Quartern und haben sogar ihren Ursprung bei ihnen.
Bei ihnen gibt es neben den Züchtungen für verschiedene Disziplinen ebenfalls eine Klasse der Farbe. Hier werden dann die Pferde nach ihrer Zeichnung bewertet, und gerne auch als „most colorful“ bezeichnet.
Wie auch bei den Appaloosa besitzen diese Pferde eine Grundfarbe, ergänzt durch verschieden große und geformte weiße Flecken.
Besitzen die Flecken gleichmäßige, gezackelte Ränder nennt man dies „overo“. Große, gleichmäßige Ränder bezeichnet man als „tobiano“. Es gibt jedoch auch Paints die gar keine Zeichnung besitzen. In dem Fall kann man diese dann optisch nicht mehr von den Quarter Horse unterscheiden.
Appaloosa
DER APPALOOSA
Prägnantestes Merkmal dieser Rasse ist die auffällige Zeichnung dieser Pferde. Neben der Grundfarbe, besitzen viele dieser Pferde weiße oder dunkle Flecken, auch Pattern oder Spots genannt. Diese können sich bloß auf einen kleinen Bereich beziehen (z.B. auf der Hüfte), aber auch den gesamten Körper des Pferdes bedecken.
Man geht davon aus, dass der Appaloosa seinen Ursprung in Spanien hatte. Durch die Entdecker der „Neuen Welt“ (heute Nordamerika) gelangte die bunte Pferderasse nach Nordamerika, wo sie sich mit den wilden Mustangs vermehrten. Der Appaloosa gilt als DAS Indianerpferd.
Neben dem Quarter Horse und dem Paint Horse, zählt der Appaloosa zu den beliebtesten Pferderassen im Westernreitsport.
weitere Pferderassen
Obwohl Appaloosa, Paints und Quarter zu den beliebtesten Westernpferderassen gehören, gibt es noch weitaus mehr Pferderassen, die eine gute Grundvoraussetzung für eine western-basierte Ausbildung vorweisen.
Dazu gehören neben dem Criollo, Haflinger und Norweger auch Schwarzwälder, Warmblüter und deutsche Reitponys welche gerne als westerngerittenes Pferd ausgebildet, oder umgeschult werden.
Die EWU legt hier besonderen Wert auf den rasseoffenen Sport!